Als mein Opa 1958 nach Deutschland kam, war er 20. Es gab hier noch nicht viele Ausländer. Das war hart für ihn. Allein im fremden, kalten Land. Die Deutschen waren froh, dass billige Arbeitskräfte aus Italien kamen. Aber sie wollten eigentlich mit den Fremden nichts zu tun haben. Sie nannten die Italiener damals „Spaghettis“, denn Pizza und Spaghetti kannten die meisten noch nicht. Mein Opa war ganz sicher, dass er hier nur ein paar Jahre arbeiten und dann mit dem gesparten Geld wieder nach Italien zurückgehen würde. Zuerst hat er in einer Fabrik gearbeitet. Aber nach ein paar Jahren hat er eine Pizzeria aufgemacht und die Deutschen haben gerne bei ihm Pizza und Spaghetti gegessen. Heute gibt es ja in Deutschland mehr „Italiener“ als deutsche Restaurants. 1962 hat er eine Italienerin geheiratet und dann hat er drei Kinder bekommen. Schnell waren 20 Jahre vorbei und Deutschland war auch seine Heimat. Heute ist er über 70 und hat eine große Familie in Deutschland und viele deutsche Freunde. Die Pizzeria hat mein Vater und die ganze Familie hilft. Ich studiere ab nächstem Semester in Italien Gastronomie. Mein Freund ist Italiener.