Mein Name ist Klaus Steffens. 1989 war ich 27 Jahre alt. Am 9. November saßen meine Freundin und ich in der Küche und hörten Radio beim Abendessen, wie immer. Man berichtete vom Parteitag der SED. Ich wollte das Radio ausmachen, als ich irgendwas von Reisen ins Ausland – sofort – ohne Voraussetzungen – hörte. Ich fragte Elke: „Hast du gehört, was der gesagt hat?“ Sie sagte: „Ich habe gehört, dass man ins Ausland reisen kann, aber das kann ja nicht sein.“ Wir konnten es nicht glauben und riefen Freunde an. Die hatten es auch so verstanden. Und dann kam es auch in den Fernsehnachrichten und im Westfernsehen. Wir wohnten ja nicht weit von der Mauer und dann sind wir halt hin. Das war so kurz vor neun Uhr. Das Wunder war geschehen! Die Mauer war auf und wir konnten mit Tausenden anderen Menschen in den Westen. Es war unglaublich! Die Westberliner haben uns mit Sekt und Umarmungen begrüßt. Wir haben die ganze Nacht gefeiert. Als wir am Morgen todmüde nach Hause kamen, konnten wir es immer noch nicht glauben.