Ich heiße Marion Goettle. Ich bin in einer süddeutschen Kleinstadt groß geworden. Da hatten wir ein Zweifamilienhaus mit einem großen Garten. Meine Oma und mein Opa wohnten im Erdgeschoss und ich mit meiner Familie im ersten Stock. Es war schön, dass die Großeltern da waren, aber manchmal war es auch nervig, weil wir in der Mittagspause dann immer ruhig sein mussten. Wir hatten einen großen Garten, das war toll zum Spielen, aber im Sommer gab es auch viel Arbeit und wir mussten oft helfen. Direkt nach dem Abitur bin ich von Zuhause ausgezogen. Aus meiner Klasse sind nur drei in unserer Heimatstadt geblieben. Alle anderen sind weggegangen. Als Studentin bin ich dann sehr viel umgezogen und habe in verschiedenen Wohngemeinschaften gelebt. Das hat manchmal sehr gut geklappt. Es gab natürlich auch Streit, z. B. darüber, wer das Geschirr spült und wer putzt. Nach dem Studium bin ich nach Frankfurt gezogen und hatte dort mit meinem Freund zusammen eine schöne Altbauwohnung. Dann haben wir geheiratet und ein Kind bekommen. Viele junge Familien ziehen ja aus der Stadt raus, aber wir fühlen uns hier sehr wohl. Es ist sehr angenehm, dass unsere Tochter einen kurzen Schulweg hat und es nicht weit ins Kino, Theater und so weiter ist. Unsere Wohnung haben wir inzwischen gekauft. Das konnten wir uns leisten, weil ich als Informatikerin ganz gut verdiene. Wir genießen es sehr, unsere eigenen vier Wände zu haben, wo uns niemand Vorschriften machen kann.